Was man wissen sollte, wenn man Pétanque spielt…Die (wahre) Geschichte der Fanny!
Es ist um 1910 in Savoyen. Im Café von Grand-Lemps bedient eine Kellnerin namens Fanny. Ein recht hübsches Mädel, sagt die Überlieferung. Der Legende nach durften die Spieler, die beim Pétanque keinen Punkt gemacht hatten, ihr zum Trost auf die Wangen küssen, rechts und links, so wie man es aus Frankreich kennt.
Nun ergab sich, dass die Zahl derer, die ihre Spiele zu Null verloren, schnell und deutlich anstieg. Warum nur? Eines Tages ereilte auch den Bürgermeister von Grand-Lemps dieses Missgeschick, und so wollte er sich ebenfalls von Fanny trösten lassen. Ob Fanny ihn nicht leiden konnte oder ob sie nur einen Spaß im Sinn hatte, ist nicht bekannt. Jedenfalls stellte sie sich auf einen Stuhl, hob ihren Rock hoch und streckte dem Bürgermeister ihren Hintern entgegen! Der war kein Spielverderber und gab Fanny zwei herzhafte Küsse – auf den Hintern!
Die Legende war geboren.
Da es heute den wenigsten Pétanquespielern vergönnt ist, mit dem lebenden Objekt zu arbeiten, ist es zur Sitte geworden, überall dort, wo Pétanque gespielt wird, eine Fanny parat zu haben. Die unglücklichen Verlierer müssen dann in aller Öffentlichkeit eine Fanny in Form eines Gemäldes oder einer Skulptur küssen. Oft wird das dann auch noch fotografiert. Durch diesen Brauch wurde aus dem einstigen Trost die „schlimmste“ Strafe für jeden Boulisten!