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Tour de Boule begeistert mit spannender dritter Austragung

Am Samstag, den 16. August 2025, war es wieder so weit: Die dritte Austragung der legendären Tour de Boule lockte 12 solide Rouleure, wagemutige Abfahrerinnen und ausgezeichnete Puncheure an den Start. Ein unvergesslicher Tag, der von sportlichem Ehrgeiz, malerischen Kulissen und einem dramatischen Zwischenfall geprägt war.

Grand Départ im Brüggli

Pünktlich um halb Zehn versammelte sich das Peloton im Brüggli bei den Volleyballfeldern. Nach der Vorstellung des illustren Teilnehmerfeldes und der Regeln erfolgte der «Grand Départ» auf einem wahnsinnig schnellen und schwer zu kontrollierenden Terrain. Gleich in der ersten Runde kam es zum Duell der Giganten: Der letztjährige Gesamtsieger und Träger des Maillot Jaune, «Le Tornade de Nantes» David, trat gegen «Mighty Marc» an, den vormaligen Gewinner der Punktewertung (Maillot Vert). Während «Il Magnifico» Cesar, ehemaliger Bergkönig (Maillot à Pois), mit den Bedingungen kämpfte, spielte sich ein anderer ins Rampenlicht: Der «Bouleur de Charme» Andy erspielte sich mit einer überragenden Leistung bereits früh ein wichtiges Polster auf die Konkurrenz.

Letzte Informationen vor dem Start von der Commissaire de la Tour und dem Directeur Sportif.

Kaffee, Maccarons und Kirchturm-Ambiente

Die zweite Runde wurde als Doublette auf dem lauschigen Kiesplatz rund um die reformierte Kirche ausgetragen. Gestärkt mit Kaffee und von der «Commissaire de la Tour» Alexandra gesponserten Maccarons, führte die Route die Spieler durch die Altstadt in Richtung Süden nach Oberwil.

Spannende Spiele an einem lauschigen Ort.

Taktik und kühles Nass am Sagiplatz

Das Spielfeld auf dem Sagiplatzareal mag klein sein, aber es ist definitiv fein. So fein und kompakt, dass diese Runde als Triplette in zwei Tranchen gestartet werden musste. Dies gab der einen Hälfte des Pelotons die willkommene Gelegenheit, sich zu verpflegen, ein Bad im See zu nehmen und das spannende Spiel der anderen zu verfolgen.

Das kleine, aber wahnsinnig schön gelegene Terrain in der Sagi Oberwil.

Drama am Seeufer: Eine Kugel auf Tauchstation

Die kurze Fahrt zur vierten Etappe bei der Schiffsanlagestelle Kreuz Oberwil war kaum der Rede wert – das Spielgeschehen dafür umso mehr. Der Kiesplatz rund um den Baum erwies sich als echte Knacknuss. Doch nicht nur das Terrain sorgte für Aufregung: Mitten im Spiel kam es zu einem denkwürdigen Vorfall. Ein hervorragender Schuss von «La Principessa» Abigail konnte nicht gestoppt werden und beförderte die Kugel von «Il Bigodino» Oliver unaufhaltsam in die steinigen Abgründe der Zuger Seeuferverbauung.

Jegliche Rettungsversuche von «Aquaman» David verliefen hoffnungslos. Oliver musste mit Ersatzmaterial aus dem Begleitfahrzeug ausgerüstet werden.

Nach dem Schock stärkte sich das Feld mit EPO (Eau, Pastis, Olives) und anderen Erfrischungen für die finale Etappe.

Die «médecin chef du Tour de Boule», Angelika, überwachte die Ausgabe des EPO, damit niemand dehydriert in die letzte Etappe starten musste.

Das grosse Finale im Stadtgarten

Die letzte Veloetappe von Oberwil via Bröchli und Hofstrasse wurde von allen tadellos absolviert. Pünktlich konnten die finalen Doubletten im Stadtgarten Zug gestartet werden. Die letzte Runde bot nochmals Hochspannung pur. Das EPO schien einige so sehr zu beflügeln, dass sie selbst nach der Zieldurchfahrt der ersten Paarung bis zum bitteren Ende um jeden Punkt kämpften. Dass sich dieser Einsatz lohnt, bewies «Mike National» mit einem fulminanten Sprint zur Zielglocke, der ihm den Sieg in der Punktewertung sicherte.

«Mike National» beim letzten Sprint, mit dem er sich den Sieg in der Punktewertung sicherte.

Die Siegerehrung: Ruhm und Ehre für die Champions

Am Ende eines langen Tages wurden die verdienten Sieger geehrt:

  • Gesamtsieg (Maillot Jaune): Andy, «Bouleur de Charme», zeigte über den ganzen Tag eine herausragende und konstante Leistung.
  • Punktewertung (Maillot Vert): «Mike National» sicherte sich das Grüne Trikot mit seinem beeindruckenden Schlusssprint.
  • Bergwertung (Maillot à Pois): «Mighty Marc» bewies auf den anspruchsvollsten Terrains sein Können.
  • Kämpferischster Fahrer: Die Auszeichnung ging an Cesar, «Il Magnifico».
  • Beste Nachwuchsfahrerin: Abigail, «La Principessa», wurde für ihre tollen Leistungen geehrt.

Das Podium am Abschluss der Tour.

Das gesamte Teilnehmerfeld der Tour de Boule 2025.

Alle Gewinner erhalten individuelle Preise, und der Gesamtsieger darf den begehrten Pokal mit nach Hause nehmen.

Vielen Dank an alle die dabei waren. Wir hoffen, euch im nächsten Jahr wieder begrüssen zu dürfen. Die Suche nach neuen Plätzen und einer attraktiven Route hat bereits begonnen…

Alexandra, Commissaire de la Tour
Remy, Directeur Sportif

 

Was ist die Tour de Boule?

Die Tour de Boule ist ein eintägiges Pétanque-Turnier vom Verein «Les Amis des Boules» aus Zug. Das Besondere an diesem Turnier: Jede Spielrunde findet an einem anderen Ort auf einem anderen Terrain statt – und von Spielort zu Spielort wird mit dem Velo gefahren! Autos oder Motorräder sind tabu, denn es geht bewusst über verkehrsarme Strassen und Wege.

Je nach Platzangebot vor Ort wird entweder im Tête-à-Tête, als Doublette oder als Triplette gespielt. Das ganze Turnier wird als Super-Mêlée ausgetragen: Die Teams werden für jede Runde neu durchgemischt. So spielt man immer wieder mit und gegen andere, was das Ganze besonders spannend und abwechslungsreich macht.

Und das Beste: Das Turnier ist an die Tour de France angelehnt – es gibt verschiedene Wertungen:

  • Gesamtwertung (Maillot Jaune): Hier zählen die erspielten Punkte aus allen Runden.
  • Punktewertung (Maillot Vert): Wer seine Partien besonders schnell gewinnt, kassiert Extrapunkte. Je schneller, desto besser.
  • Bergwertung (Maillot à Pois): Hier zählen die Punktedifferenzen – wer mit großem Abstand gewinnt, sammelt ordentlich Punkte.
  • Kämpfer*in des Tages (Maillot Rouge): Am Ende jeder Runde wird der oder die „kämpferischste Fahrer*in“ gekürt – also die Person, die knapp, aber trotzdem gewonnen hat.

Nach Ende jeder Spielrunde wird der oder die Führende der jeweiligen Wertung bestimmt und darf auf der Velo-Überführungsetappe die entsprechende Startnummer tragen. Am Schluss werden alle Resultate kumuliert, wodurch sich das Podium ergibt.